Konflikttranasformation nach dem Transcend Verfahren
Emotional Rational Theory & Practice
Dialog nach Buber u.a.
Das Transcend ProjeKt der Konflikttransformation
Basierend auf einer Fortbildung angelehnt an das Transcend Verfahren, nutze ich dieses als theoretische Folie für meine friedenswissenschaftliche Arbeit. Konflikte sind dabei eine Konstante in demokratischen, da pluralen Gesellschaften, die permanent um einen Interessensausgleich ringen.
Projekte aus den Vorjahren
Anbei finden Sie eine Zusammenfassung des Transcend Projektes
Butoh & Yoga & Yoga Arts & Spiritualität & Konflikttransformation nach dem TRANSCEND-Verfahren
Gerne informiere ich über mein Projekt Yoga & Yoga Arts & Butoh & Konflikttransformation – transzendierung, welches ich in 2020 starten konnte und sukzessive vollumfänglich vertiefen und ausbauen konnte. Kick-Off hierzu gab mein Retreat auf Ibiza in 2018 und meine Vorarbeiten mit Lösungsorientiert in 2019.
Das Konzept ist sowohl verhaltenstherapeutisch, als auch tiefenpsychologisch angelegt, ein Kooperationspartner einer psychologischen Fakultät der wissenschaftlichen Begleitung im Rahmen eines Dissertationsvorhabens wird gesucht, vielleicht reiche ich selbst eine Arbeit ein. Besonderer Fokus soll auf der Entwicklung eines wehrhaften Selbst liegen, welches es vermag die Ich-Grenze auch unter erschwerten Bedingungen aufrechtzuerhalten und regelhaft zu performen. Dies vor allem in Hinblick auf die Frage, wie eine Erziehung nach Ausschwitz aussehen mag, welche Aspekte des Selbst, aber auch des Verdrängten oder des aktiv Imaginierten als Zukunftsversion- und -vision, in einer demokratischen Gesellschaft des Diskurses und der Pluralität der Meinungen, als auch primär einer Rechtsstaatlichkeit, die über die Verfassungsstaatlichkeit hinausreicht, sowohl ethische, als auch verhandelbare Anteile des Rechts inkludiert und somit einem Gewaltmonopol einer gleichgeschalteten Judikative entgegenwirkt.
Eine Erziehung zur Anarchie, also dem Anerkenntnis, der grundlegenden Freiheit des Individuums und damit des Menschen, auch innerhalb regelhafter zeitlich und historisch kritisch zu kontextualisierenden Gesellschaftsordnungen, als notwendige Bedingtheit der Demokratie, ist die Zielgerade. Nur ein Gewaltstaat und eine gewaltträchtige Gesellschaft neigt zum Bau von Zäunen und Mauern, schürt Angst und sät Zwietracht. Doch genug der Bergpredigt, ohne missionarische Absicht, Freiheit bedingt Wahrheit, denn es ist die Suche nach einem freien und wahren Leben, welches die Menschen neben Krieg, Hunger und Armut, dazu motiviert, sich den Erdteilen zuzuwenden, in denen ein solches Leben ermöglicht wird. Die Anarchie zieht in der Folge der Freiheit, die Willensentwicklung und damit die Gewissenbildung nach sich, denn in der systemischen Unsicherheit, verregelt das Aushandlungsprinzip auch nicht-kodifizierter Regeln, das System. Damit ist der Mensch einer ständigen Selbst- und Fremdprüfung hingegeben. Das soziale Sanktionieren und netter formuliert, der Gruppenzwang, wollen den Anarchisten in die Knie zwingen, doch dieser verfügt über den notwendigen Schritt der menschlichen Reife: die vollzogene Individuation,
ist damit persönlich und direkt für seine Handlungen verantwortlich und entwickelt dies begründet, die moralische Instanz des Gewissens, denn er verfügt über das Bewusstsein: schädige ich die gemeinschaftliche Gesellschaft, schädige ich mich selbst. Nur der Notfall erlaubt es, für die Freiheit als primärem Wert des Anarchisten, zur Gewaltausübung innerhalb bestimmter Grenzen zu greifen. A) Zur Verteidigung der Freiheit B) zur Verteidigung des Lebens C) zur Verteidigung der Wahrheit. Nachrangig zur Verteidigung von Grund und Boden oder Kinship oder Klientelismus, der Bezugsgruppe jedoch, Familie, Freund*Innen oder Genoss*Innen gilt die uneingeschränkte Solidarität.
Dies begründet schließt der Anarchist*In Bündnisse auf Zeit, kooperiert situativ und punktuell, hängt jedoch weder sein Herz noch seinen Verstand an der Eingangstür zur Gruppe an den Nagel.
Mein Training zu einem soziablen Anarchisten basiert auf der Leibhaftigkeit der sieben Chakren und kombiniert diese mit zusätzlichen fernöstlichen, als auch westlichen Praktiken der Selbsterkenntnis und Befreiung aus destruktiven psychischen und physischen Systemen. Das Konzept der Sieben Chakren interagiert mit unterschiedlichen Elementen und ordnet sich unterschiedlichen philosophischen Denktraditionen reflektiv zu und bei. Diese werden im Satsang thematisiert, ebenso wie tagespolitische, als auch historische und materialistisch-strukturelle Themen den Satsang abrunden.
Das Konzept ist individualisiert und orientiert sich sowohl an den Bedürfnissen der Klient*Innen, der Kund*Innen oder der Freiwilligen Follower, je nachdem, ob ein politisches, ein soziales, ein psychologisches oder körperliches Primärziel- und Primärinteresse, die Motivationsenergie zu Yoga & Butoh & Yoga Art & Konflikttransformation, begründen.
"Entfesselung der Wahrheit und der Ware Identität!"
Integrative Transformationsprozesse auf der Zielgerade
Frieden & Wahrheit & Gerechtigkeit, nach dem Transcend-Verfahren(C) und weiterer Verfahren nach NoraBraunRosaRot(C)
Ganzheitliche und restaurative Formen der Gerechtigkeit, der Wahrheit und des Friedens in Prozessen zur Wiederherstellung der grundlegenden Würde des Menschen, Stärkung der internationalen Menschenrechte und Wiederherstellung des sozialen Friedens in Aussöhnungs- und Wiedergutmachungsprozessen in Konflikt- und Postkonfliktgebieten.
Ein praxeologischer Ansatz zu der Arbeit von Wahrheitskommissionen, des internationalen Strafgerichtshofs, Friedenszirkeln / Peace Circles, Ansätzen aus der zivilen Konfliktbearbeitung nach der TRANSCEND-Methode, Ansätzen der transrationalen Konfliktbearbeitung der Innsbrucker Schule / Elicitive Conflict Transformation und der integralen Schule nach Ken Wilber und Claus-Otto Scharmer als Verfahren in Aussöhnungs- und Wiedergutmachungsprozessen und zur Wiederherstellung von Frieden, Wahrheit und Gerechtigkeit, der Demokratie und des sozialen Friedens auf der Basis der Wiederherstellung der Wahrheit unter Einbezug wahrheitsförderlicher künstlerischer, kreativer und sozialtechnischer Methoden, zur Aufdeckung der Wahrheit und der Formulierung alternativer Zukunftsmodelle in Transformationsprozessen, die bisherig einem Wahrheits-, Gerechtigkeits-, und Friedens, - Gap unterliegen.
Übersicht:
Die Kunst der Konflikttransformation
Das TRANSCEND-Verfahren nach Johan Galtung
Übersicht:
Die Kunst der Konflikttransformation
Das TRANSCEND-Verfahren nach Johan Galtung
Integrative Konfliktbearbeitung als praxisorientiertes Verfahren der sozialen und interkulturellen Konflikttransformation
Zusammengefasst und zitiert nach:
http://transcend.wikispaces.com/page/notify/Zivilisation
Die sechs Schritte im TRANSCEND Verfahren
Die 3 Phasen und 6 Schritte im Galtung'schen Model eines Tiefendialogs werden im folgenden kurz beschrieben.
3 Phasen:
Phase 1: Verstehen der Ziele aller Konfliktparteien
Phase 2: Differenzierung zwischen legitimen und illegitimen Zielen der Konfliktparteien
Phase 3: Übergreifende Lösungsformel und Strategien basierend auf den legitimen Zielen
3 Phasen in 2 Schritten pro Phase, insgesamt also in 6 Schritten, als 7. Schritt folgt die Versöhnung, diese ist für die Nachhaltigkeit der angestrebten Konflikttransformation von besonderer Bedeutung.
Jeder dieser sieben Schritte behandelt einen bestimmten Aspekt der Konflikttransformation, die sich abwechseln zwischen einer doppelten Dialektik von Analyse/Beobachtung und Therapie/Lösung und von Vergangenheit und Zukunft, wobei beide Dialektiken in der Gegenwart verankert sind.
Phase I:
DIAGNOSE:
Verstehen der Ziele aller Konfliktparteien
Verstehen der Ziele aller Konfliktparteien
Das Ziel von Phase I (welche sich aus Schritt 1 und 2 zusammensetzt) ist es, vom Antagonismus weg hin zur Empathie zu gelangen und ein komplexeres Verständnis der Konfliktformation zu bekommen.
Schritt 1:
Worum geht es in dem Konflikt?
Analyse der Gegenwart
Schritt 1 ist eine Form der Gegenwartsanalyse. Hierbei sollen alle Konfliktparteien beleuchtet werden, ihr Verhalten, ihre Strategien, Beziehungen, und die Inkompatibilität der Ziele.
Die entscheidende Frage lautet: Worum geht es?
Analyse der Gegenwart
Schritt 2:
Wie kam es zum Konflikt?
Analyse der Vergangenheit
Schritt 2 ist die Analyse der Vergangenheit, eine Diagnose, die darauf abzielt, die Annahmen und Haltungen der Konfliktparteien zu verstehen und wie diese mit den Widersprüchen und Zielen interagieren.
Die Leitfrage ist hier: Wie hat der Konflikt begonnen?
Therapie der Vergangenheit
Das Ziel der ersten Phase (Schritt 1 und 2) ist es, zu verstehen, wie Konfliktparteien selber den Konflikt erfahren und wahrnehmen. Das prozessorientierte Ziel der ersten Phase is es, Vetrauen zwischen dem/der Konfliktberatenden und der Konfliktpartei zu schaffen. Das strukturorientierte Ziel ist es, den Konfliktparteien die Möglichkeit zu geben, selbst über ihre Ziele, (eigenen) Widersprüche, Annahmen, Haltungen und Strategien zu reflektieren.
Phase II:
PROGNOSE
Unterscheidung zwischen legitimen und illegitimen Zielen
(Kriterium der Legitimität ist die Erfüllung der Grundbedürfnisse aller)
Differenzierung zwischen legitimen und illegitimen Zielen der Konfliktparteien
In Phase II soll aufbauend auf die Empathie, die Kreativität erweckt werden. Es soll zwischen „legitimen“ und „illegitimen“ Zielen unterschieden werden. Ziel ist es, die illegitimen Ziele in legitime zu transformieren, welche die menschlichen Grundbedürfnisse aller Konfliktparteien berücksichtigen.
Schritt 3:
Was steckt hinter dem Konflikt?
Therapie der Vergangenheit
Schritt 3 ist die Therapie der Vergangenheit, eine Art Sozialkonstruktivismus, wobei das kollektive Unbewusste der Konfliktformation untersucht wird.
Die bestimmende Frage ist: Worum geht es im Hintergrund (Kontext, soziale und kulturelle Bedingungen, Hindernisse und Ressourcen)?
Analyse der Vergangenheit
Schritt 4:
Wie geht es weiter, wenn grundlegende menschliche Bedürfnisse unerfüllt bleiben? Therapie der Zukunft
Schritt 4 ist eine Analyse der Zukunft, eine „Prognose“ basierend auf der Analyse der Grundbedürfnis-Konstellation, und der präsenten Fixierungen oder „Pathologien“.
Das kann erreicht werden durch die Frage: Wie wird es weitergehen, wenn sich nichts ändert?
Analyse der Zukunft
Das prozessorientierte Ziel der zweiten Phase ist es, analytische Empathie für andere Konfliktparteien sowie das Verständnis für Möglichkeiten der Konfliktlösung zu schaffen. Dafür muss die Notwendigkeit zur Befriedigung der Grundbedürfnisse aller Konfliktparteien aufgezeigt werden. Das strukturorientierte Ziel ist es, der Konfliktpartei die Möglichkeit zu geben, über unbewusste Dimensionen des Konfliktes zu reflektieren und die Basis zur Formulierung neuer, legitimer Ziele zu schaffen. Dieser Punkt ist erreicht, wenn der Akteur eigene illegitime und legitime Ziele der anderen Konfliktparteien benennen kann.
Phase III:
THERAPIE Integration der legitimen Ziele
Übergreifende Lösungsformel und Strategien basierend auf den legitimen Zielen
In Phase III geht der Prozess von der kreativen Erfindung zur gewaltfreien Aktion über. Es umfasst die Konstruktion einer überbrückenden Formel, welche alle legitimen Ziele integriert und die Erschaffung einer neuen Realität zwischen den Konfliktparteien ermöglicht.
Schritt 5:
Übergreifende Formel.
Therapie der Zukunft (Vision)
In Schritt 5, der Therapie der Zukunft, werden neue Annahmen, neue Haltungen und neue Ziele entwickelt, mit der Integration der menschlichen Grundbedürfnisse aller Konfliktparteien.
Die Leitfrage ist: Was kann getan werden?
Schritt 5: Überbrückende Formel für die Therapie der Zukunft
Schritt 6:
Konkreter Aktionsplan
Therapie der Gegenwart
In Schritt 6, der Therapie der Gegenwart, wird ein Aktionsplan erstellt und neue Praktiken ausgelotet.
Die Frage hierbei lautet: Was sind die nächsten Schritte?
Schritt 6: Ein Aktionsplan für die Therapie der Gegenwart
Sobald die Konfliktparteien fähig sind, die GegenspielerInnen mit Empathie wahrzunehmen, sind sie bereit, über mögliche Lösungen des Konfliktes nachzudenken. Zu diesem Zeitpunkt sollten die Akteurinnen die Situation nicht länger als Konflikt wahrnehmen, sondern als gemeinsames Problem, das gelöst werden kann. Das prozessorientierte Ziel dieser dritten Phase ist es, die Kreativität der Parteien wachzurufen. Damit kann eine überbrückende Formel zur Konflikttransformation gefunden werden, diese ist gleichzeitig das lösungsorientierte Ziel.
Schritt 7:
VERSÖHNUNG
Die Versöhnung zwischen (ehemaligen) Konfliktparteien ist unerlässlich für die Heilung tiefsitzender Wunden und die Nachhaltigkeit der Konflikttransformation. Eine Lösung des Konfliktes auf der Ebene des Widerspruchs alleine genügt nicht, wenn die Parteien nicht auch auf der Beziehungsebene den langfristigen Zugang zueinander finden. In klassischen Methoden der Konfliktbearbeitung oft vernachlässigt, nimmt die Versöhnung im vorliegenden Verfahren einen wichtigen Platz ein.
Phase IV mit Schritt 7 schließt den Konflikttransformationsprozess von Phase III und öffnet den Prozess der Versöhnung, das Entstehen neuer friedlicher Beziehungen zwischen den Konfliktparteien.
Maßgebliche Weiterentwicklungen innerhalb einer Theorie und Praxis von Konfliktlösungsmodellen in den vergangenen Jahren sind durch eine zunehmende Öffnung, Vertiefung und Integration von systemischen und lösungsorientierten Ansätzen gekennzeichnet, die die bisherigen akteurs- und problemorientierten Ansätze somit in der Dimension Anzahl der Akteure und deren Beziehungen zueinander und der Dimension Zeit (Zukunftsorientierung) vertiefen.
Transcend ist vor allem integrativ orientiert: es kombiniert akteurszentrierte, struktur- und kulturorientierte Methoden. Entscheidend ist allerdings ein spezifischer philosophischer, wissenschaftlicher und praxeologischer Zugang. Transcend ist durch eine komplexe Friedensphilosophie gekennzeichnet, welche in “Frieden mit friedlichen Mitteln” von Johan Galtung ausführlich beschrieben wird. Inspiriert hat dieses gewaltfreie Vorgehen Mahatma Gandhis gewaltfreier Weg “satyagraha”. Eine kritisch-konstruktive Friedenstheorie (ausgehend von einer kritischen Theorie struktureller und kultureller Gewalt) und drittens durch eine Praxeologie des (Tiefen) Dialogs und Polylogs, um von der Oberfläche in die Tiefendimension einer spezifischen Konfliktkonstellation vorzudringen.
Die Konfliktintervention Dritter erfolgt gewaltfrei und macht auch aktive Lösungsvorschläge, die durch die Konfliktparteien verhandelt werden können. Die Methode arbeitet auch mit den Konfliktparteien unabhängig voneinander, vor allem dort, wo tief in die tiefenkulturelle Dimension des Konfliktes eingestiegen werden soll.
Empathie, Gewaltfreiheit und Kreativität sind zentrale Motive bei der Konfliktbearbeitung nach dem Transcend-Verfahren. Das Transcend-Verfahren will bewusst die strukturelle und kulturelle Gewalt, neben der direkten Gewalt hin zu direktem, strukturellen und kulturellem Frieden hin transformieren.
Den Konfliktgegenstand (= Widerspruch der Ziele der Akteure) zu transzendieren bedeutet in diesem Zusammenhang das Überschreiten, das Suchen nach einer übergreifenden Formel für den Widerspruch (welches über einen Kompromiss hinausgeht). Es sollte dabei zumindest einer der Konfliktparteien gelingen, die unbewussten Motive und die unbewusste Beteiligung am Konfliktgeschehen bewusstzumachen, um so zu einer aktiven Bearbeitung des Konfliktes beizutragen.
Vier Ebenen finden dazu idealtypischerweise Beachtung und müssen bearbeitet werden:
die bewusst verfolgten, aber noch notwendigerweise offen gelegten Strategien der Konfliktparteien
die sozialpsychologische Beziehung der Beziehungen der Konfliktparteien
das individuelle Vor- und Unbewusste (kognitiv und emotional) der Konfliktparteien
das kollektive Vor- und Unbewusste, das übereinstimmen kann, aber nicht muss.
Kollektiv unbewusste Tiefenkulturen, Tiefenstrukturen und Grundbedürfnisse können nach Galtung sowohl Quelle für das gewaltsame Austragen von Inkompatabilitäten der Ziele, aber auch Ressource zur kreativen Konflikttransformation sein.
Wilfried Graf interpretiert Galtungs Zugang zur Begrifflichkeit des Vor- und Unbewussten ( “V/Ubw) integrativ durch mehrere Dimensionen:
das individuell emotionale V/Ubw (Freud)
das individuell kognitive V/Ubw (Adler)
das kollektiv emotionale V/Ubw (transkulturelle bei Jung, ethnisch-kulturell bei Devereux)
das kollektiv kognitive V/Ubw (Foucault/Deleuze/Guattarri, Castoriadis, Morin)
Galtungs Ausführungen beziehen sich vor allem auf das gesellschaftlich-kognitive Vor- und Unbewusste. Galtung allerdings fokussiert sich hierbei auf die Aufdeckung des V/Ubw in internationalen Konfliktkonstellationen, zwischen Staaten, Nationen und Zivilisationen. Galtung geht allerdings auch über ein enges individuelles psycho-logisches V/Ubw hinaus, für ihn gibt es möglicherweise ein tieferes V/Ubw, jenseits der Logik des Psychischen: ein bio-logisches, anthropo-logisches und zivilisations-logisches V/Ubw.
Grundbedürfnisse bei Galtung:
Überleben, Wohlbefinden, Identität und Freiheit[1] stehen bei Galtung als gleichwertige Grundbedürfnisse nebeneinander. Die Frage ist, welche/welches dieser Grundbedürfnisse bedroht ist (real oder in der Vorstellung der Konfliktparteien)
Diese Grundbedürfnisse können auch durch strukturelle und kulturelle Gewalt bedroht sein. Betrachtet man den Konflikt aus dieser Perspektive, so werden tiefere Konfliktursachen aber auch neue Lösungsmöglichkeiten sichtbar.
Wie relevant diese Faktoren zur Erfüllung eines Grundbedürfnisses in einer bestimmten Gesellschaft sind, muss im Dialog bestimmt werden. [vgl. Galtung 1994: 114]
Diese vier lassen sich kategorisieren nach personalen und strukturellen Bedürfnissen sowie nach materiellen und immateriellen Bedürfnissen. Daraus lässt sich auch ableiten, was zu ihrer Überwindung nötig ist: z.B. ein anderes Verhalten der Akteure oder eine Veränderung der Strukturen.
Die Grundbedürfnisse sind grundsätzlich gleichwertig. TRANSCEND-Konfliktarbeiter*Innen werten die Ziele der Parteien anhand dieser Kategorien, die nur im Dialog konkret zu füllen sind. Ein Ziel kann nur legitim sein, wenn es die Grundbedürfnisse aller Betroffenen nicht verletzt. [2]
Tiefenstrukturen struktureller Gewalt und Tiefenwidersprüche:
Die von Galtung als die Tiefenstrukturen der strukturellen Gewalt beschriebenen Trennlinien, sind folgende Bereichen zugeordnet:
Umwelt (Mensch versus Natur)
Gender (Männlich versus Weiblich – Sexismus)
Generation (Alte versus Junge)
Hautfarbe (Hell versus Dunkel – Rassismus)
Klasse (Mächtige versus Ohnmächtige – politische Macht: wer entscheidet über/ unterdrückt wen? Militärische Macht: wer marschiert wo ein/okkupiert wen? Ökonomische Macht: wer beutet wen aus? Kulturelle Macht: wer durchdringt/konditioniert/entfremdet wen?)
Normale versus Abweichende (Stigmatisierung)
Nationalität (Ethnie)/ Kultur (Religion)/ Zivilisation (Dominante versus Dominierte) (Nationalismus- Fundamentalismus)
Territorium: Staatenwelt, Zentrum versus Peripherie (Zentralismus)
Kulturelle Gewalt, kulturelle Tiefenannahmen und Tiefenkulturen:
Als kulturelle Gewalt unterscheidet Galtung sechs Bereiche:
Religion und Ideologie
Sprache und Kunst
Empirische und formale Wissenschaft
Hierzu gehört es auch, die tiefenkulturellen Muster zu identifizieren, die dazu genutzt werden, direkte oder strukturelle Gewalt zu legitimieren.
Für Galtung haben die tiefenkulturellen Programmierungen von Nationalitäten besondere Bedeutung, wobei Galtung vor allem zwei Syndrome benennt:
das DMA- Syndrom: Dichotomie (Reduktion auf nur zwei Konfliktparteien) – Manichäismus (Gut und Böse) – Armageddon (endgültiger Entscheidungskampf unvermeidlich) (kognitiv) und das
TRA- Syndrom von Trauma (Verletzungen und Niederlagen) – Ruhm (Mythen von vergangenen und zukünftigen Ruhm) – Auserwählung (Vorstellung transzendenter Kräfte, die sie zur politischen Mission berufen) (emotional).
Gewaltfreiheit, Empathie und Kreativität:
Auf der Ebene der direkten Gewalt wird versucht, die Grundbedürfnisse aller Konfliktparteien zu respektieren und zu befriedigen
– durch die Förderung der Gewaltfreiheit.
Auf der Ebene der strukturellen Gewalt geht es darum, die Begrenzungen von Trennlinien zu überwinden
– durch die Förderung der Kreativiät.
Auf der Ebene der kulturellen Gewalt wird versucht, eine Transformation der destruktiven Aspekte in der Tiefenkultur anzustreben
– durch Empathie gegenüber Anderen. [3]
TRANSCEND erforscht die Gewaltfaktoren in den vor- und unbewussten Tiefendimensionen von Kultur, Gesellschaft und menschlichem Verhalten. Zu einem dauerhaften Frieden gehört nicht nur die Beendigung direkter Gewalt und die Befriedigung der Grundbedürfnisse, sondern auch die kreative Überwindung struktureller Trennungslinien und das empathische Einfühlen zur Überwindung kultureller Gewalt.[4]
Vom DPT-Dreieck zieht er eine Parallele zum Daten-Theorie-Werte-Dreieck (s. Epistemologie):
Kommen wir zurück zum Diagnose-Prognose-Therapie-Dreieck, von dem sich noch eine Menge lernen lässt. Es spiegelt das Daten-Theorie-Werte-Dreieck wieder.
Die Diagnose ist eine auf Daten basierende Analyse, wobei uns ein Teil der Daten als „Symptome“, ein anderer als „Anamnese“, d. h. als Gesundheits-/Krankheitsgeschichte eines Patienten mit Kontext-Informationen bekannt ist.
Die Prognose ist die auf Theorie beruhende Voraussage des wahrscheinlichen Verlaufs einer Krankheit unter Berücksichtigung der Kontextvariablen.
Und Therapie ist auf Werten und Theorie basierende Intervention, auf der Grundlage einer Verallgemeinerung anderer Fälle und geleitet von Werten negativer (symptomfrei werden) und positiver Gesundheit (Abwehrkräfte aufbauen).“ (Galtung 2001, 67)[5]
Konflikt = Annahmen/Einstellungen + Verhalten + Widerspruch/Inhalt
Johan Galtung definiert den Transcend-Punkt als "beides und noch mehr". Er steht für das "Überschreiten", etwas das über die vorhandene Realität hinaus geht, der Punkt impliziert etwas ganz Neues. Das buddhistische Herz-Mantra drückt die Bedeutung sehr gut aus:
"Gate, gate, paragate, parasamgate boddhisvaha."
“Gehe, gehe, gehe weiter, gehe darüber hinaus, Boddhisvaha.”
Es ist der Sprung in eine neue Wirklichkeit.
In der Negation des Tetralemmas ist der Transcend-Punkt vergleichbar mit der 5. Position, die eine Nichtposition ist.
Wichtig ist, dass der Transcend Punkt nicht gleich der überbrückenden Formel für einen Widerspruch eines Konfliktes ist. Die überbrückende Formel besteht meistens aus einer Kombination von möglichen Lösungen entlang der weder/noch - Transcend Achse im Konfliktdiagramm.[6]
Besonders das IICPs in Österreich und der Schweiz unternehmen den Versuch neben den bisher bereits im Transcend-Ansatz integrierten Dimensionen der tiefenpsychologischen, “unbewussten” (nicht-bewussten), individuellen wie kollektiven, der Sozialstruktur und der sie kennzeichnenden Macht – und Herrschaftsbeziehungen, die sich auch in den Beziehungen der Konfliktakteure wiederfinden und schließlich der kulturwissenschaftlichen und zivilisationstheoretischen Dimension, wie sie sich besonders in der Betrachtung der Wirkung einer angenommenen tiefenkulturellen Dimension beobachten lässt, als analytische Dimensionen in die Konfliktanalyse und Transformation miteinzubeziehen.
Das Institut bemüht sich um die Fortführung des Galtung'schen TRANSCEND-Ansatzes und die Integration poststrukturalistischer, neo-marxistischer, postmoderner und transpersonaler Methoden, die die Konfliktanalyse um systemische, kultursensitive und tiefenpsychologische Modelle und Verfahren bereichern.
Hier werden besonders folgende Ansätze und Theorien integriert:
Roland Barthes
Jean Baudrilard
Franz Borkenau
Hermann Broch
Elias Canetti
Cornelius Castoriadis
Gilles Deleuze
Jacques Derrida
Umberto Eco
Michael Foucault
Felix Guattari
Frederic Jameson
Edgar Morin
Erich Neumann
Eric Voegelin
Ken Wilber
Auf folgende Konzepte, Methoden und Tools wird zurückgegriffen:
Hizkias Assef
Roger Fisher
Diane Francis
Friedrich Glasl
Matthias Varga von Kibed
Thomas Kilman
Jean Paul Lederach
Jakob Levy Moreno
Claudio Naranjo
Marshall Rosenberg
Jay Rothman
William Ury
Vamik Volkan
Dudley Weeks
Ken Wilber
[1] http://transcend.wikispaces.com/page/notify/Zivilisation: Überleben: gegen individuelle und kollektive Gewalt; Wohlergehen: für Ernährung, Wasser, Umweltschutz, Erziehung; Freiheit: Kommunikation, Bewusstsein, Partnerwahl, Lebensstil; Identität: Selbstausdruck, Glück, soziale Transparenz, Erfahrung von Sinn
[2] http://transcend.wikispaces.com/page/notify/Zivilisation
[3] Wilfried Graf, Konflikttransformation du die Arbeit am politisch Unbewussten, Das Transcend Verfahren nach Johan Galtung, [4] http://transcend.wikispaces.com/page/notify/Zivilisation
[5] http://transcend.wikispaces.com/page/notify/Zivilisation
[6] http://transcend.wikispaces.com/page/notify/Zivilisation[7]